Gutmann und Bonhomme: Ein durchsichtiger, aber schwer zu deutender Name

Date

2009

Authors

Kully, Rolf Max

Journal Title

Journal ISSN

Volume Title

Publisher

York University

Abstract

Die meisten Interpreten der Flurnamen dt 'Gutmann' gehen von mittelhochdeutschen Bildungen wie 'guotliutehus' ‹Leproserium› und 'feldsiech' ‹Aussätziger› aus und schliessen daraus, dass das Kompositum 'guotman' ‹guter Mann› als Flurname den Aufenthaltsort eines aus der menschlichen Gemeinschaft ausgestossenen Leprakranken bedeuten müsse. Dieser Rückschluss aus einem Kollektiv– auf einen Individualbegriff ist unstatthaft und falsch. Stattdessen ergibt der Augenschein in unserem Untersuchungsgebiet, dass damit besonders markante Grenzsteine bezeichnet wurden. Im Französischen wird 'Bonhomme' seit Jahrhunderten für steinere Wegmarken in den Bergen verwendet, jedoch wurde auch in Frankreich die falsche Deutung aus dem Deutschen übernommen und verbreitet.

Description

Keywords

Gutmann and Bonhomme, Swiss microtoponyms, Der Flurname Gutmann

Citation

Proceedings of the 23rd International Congress of Onomastic Sciences